Geisterhaft löst sich der Felsen am Horizont aus den diesigen Wolken über dem Meer. Gibraltar. Das Symbol der anderen Seite. An klaren Tagen sieht man den Felsen so nah vor sich liegen, als könne man ihn berühren. Europa ist hier so nahe. Ist man in Ceuta, hat man es fast geschafft … könnte man meinen.

Der Dokumentarfilm „Im Land Dazwischen“ zeichnet Portraits von drei irregulären Migranten, die in Ceuta, der europäischen Enklave in Nordafrika, gestrandet sind. Eigentlich am Ziel ihrer Reise angekommen: Europa, nur wenige Kilometer vom Festland entfernt, Sie sind verdammt zum Leben im „Land dazwischen“, zum einen den Befestigungszäunen zum afrikanischen Kontinent, zum anderen dem Meer.

Melanie Gärtner (*1981) ist Ethnologin, freie Journalistin und Filmemacherin in Frankfurt am Main . Seit 2003 bereist und erforscht sie die Welt – besonders Westafrika. In ihren Filmen, Fotografien und Reportagen beschreibt sie, was die Menschen in anderen Teilen der Welt beschäftigt. Zwischen 2009 und 2010 verbrachte sie mehrere Monate in Ceuta und folgt seither den Geschichten von Blade Cyrille, Babu und Sekou - nach Spanien, nach Frankreich und Mali. http://landinbetween.com