08.02.2017 18.00. Vortrag bei “Briefings”, Institut für Kunstpädagogik, Goethe-Universität Frankfurt, Sophienstraße 1-3.
Kompositgesichter. Eine kurze Geschichte einer unheimlichen fotografischen Technik.
Die Kompositfotografie, die statistische und physiognomische mit evolutionstheoretischen Theorien und mit dem Medium der Fotografie verbindet, wurde im späten neunzehnten Jahrhundert von dem Britischen Wissenschaftler Francis Galton entwickelt. Die Überblendung der Portraits sollte dazu dienen physiognomische Charakteristika und in Beziehung stehende genetische Dispositionen zu visualisieren. Die fotografischen Konstruktionen zeigen diffuse Züge, unheimliche Gesichter, denen jedoch eine große Deutungskraft zugemessen wurde. Trotz ihrer zweifelhaften Konnotationen durch ihre Nutzung in Kriminologie, Visuelles Anthropologie, Rassenforschung und eugenischer Forschung erlebt die Technik in heutigen künstlerischen Positionen eine Renaissance.