Eine Tagung an der Goethe-Universität nimmt unter dem Titel „Doing Face: Gesicht als Ereignis“ die unterschiedlichen Dimensionen der Gesichtlichkeit in den Fokus. Veranstalter sind das Forschungszentrum Historische Geisteswissenschaften Frankfurt und das Zentrum für Literatur- und Kulturforschung Berlin.
Das Gesicht ist die Visitenkarte des Menschen, sein Aussehen prägt den wichtigen ersten Eindruck. Das Gesicht ist die Bühne, auf der sich unsere echten Emotionen abspielen, auf der wir uns aber auch ganz bewusst inszenieren können. Auf der Theaterbühne spielt es denn auch seit jeher eine große Rolle. Die Bedeutung der „Gesichtlichkeit“ wächst jedoch noch im Zeitalter der digitalen Medien, Fachleute sprechen von der „fazialen Gesellschaft“. Eine Tagung an der Goethe-Universität nimmt unter dem Titel „Doing Face: Gesicht als Ereignis“ die unterschiedlichen Dimensionen des Themas in den Fokus. Veranstalter sind das Forschungszentrum Historische Geisteswissenschaften Frankfurt und das Zentrum für Literatur- und Kulturforschung Berlin.
Kunstgeschichte, Medienwissenschaft, Literaturwissenschaften – die Konferenz bringt Vertreter verschiedener Disziplinen zusammen und bezieht auch Erkenntnisse aus anderen Wissenschaften wie der Biologie und der Psychologie mit ein. Zudem werden Bilder des weißrussischen Künstlers Maxim Wakultschik gezeigt, der sich in seinen fotografischen Arbeiten mit der Produktivität des Gesichts in der Gegenwartskultur auseinandersetzt.
Programm
Donnerstag 6. Oktober 2016
12:00 -12:30 Begrüßug und Einführung: Susanne Scholz & Mona Körte
12:30-13:30 Sigrid Weigel (ZfL Berlin), Visier und Angesicht – Vom Ansehen und Verbergen des Anderen
Sektion 1: Ähnlichkeitsproduktion/ Producing Likeness
13:30-14:30 Jeanette Kohl (U of Cal Riverside): The Face and its Double. (Self)Reflexive Portraits in Renaissance Art
14:30-15:30 Teresa Brus (Wroclaw): The Burden of Frontality in Selfies
16:00-17:00 Susanne Scholz (Frankfurt), Double Vision: Dorian Gray’s Face
17:00-18:00 Uta Kornmeier (HU Berlin), Wächserne Gesichter. Realismus und Unheimlichkeit
18:30-20:00 Ausstellungseröffnung Maxim Wakultschik: „Doing fac(es) – über die künstlerische Arbeit am Gesicht“. Im Gespräch mit Maxim Wakultschik und Antonia von Fraunberg. Moderation Steffen Bruendel
Freitag 07. Oktober 2016
Sektion 2 Kollektivgesichter/ Collective Faces
9:00-10:00 Kamilla Elliott (Lancaster), Naming Picture Identification
10:00-11:00 Raul Gschrey (Gießen): Portrait of a Type, Type of Portrait. Composite Portraiture between Science and Art
11:30-12:30 Lucjan Puchalski (Wroclaw): Gesichtsvariationen in Mozarts Zauberflöte
12:30-13:30 Sibylle Baumbach (Innsbruck): Shakespeare’s Physiognomic Theatre
Sektion 3: Gesichts-Gebung und -Auslöschung/ Giving and Losing Face
14:30-15:30 Natascha Drubek (FU Berlin): Geschlecht und Gesicht im Befreiungsfilm (1944/45)
15:30-16:30 Mona Körte (ZfL Berlin): Höllengesichter. Torsion und Defiguration in Dante Alighieris Inferno
17:00-18:00 Petra Löffler (HU Berlin): Gesichtsauslöschungen
18:00-19:00 Natascha Adamowsky (Freiburg): Selfies and Selves
Samstag 8. Oktober 2016
Sektion 4: Zurichtungen/ FaceControl
9:30-10:30 Ulrich Richtmeyer (Potsdam), Zur Medialität des Gesichts in analoger und digitaler Zurichtung
11:00-12:00 Romana Filzmoser-Sammern (Salzburg): Making up the face. Überlegungen zu Gesichtsmalerei und Maskierung
12:00-13:00 Mayte Zimmermann (Koblenz): Die Szene des Menschen und das Gesicht im Theater
13:00-14:00 Final discussion